Amorphe aus dem Dominikanerkloster Prenzlau - Kulturhistorisches Museum, 1950
Erst Jahre nach dem Krieg waren die wesentlichen Aufräumarbeiten im völlig zerstörten Prenzlau abgeschlossen. Ein erst nach den Kampfhandlungen ausgebrochener Brand hatte 1945 die gesamte Innenstadt verheert und auch vor den Sammlungen des Museums nicht halt gemacht. So kam es, dass die kleine Amphore zweimal ausgegraben werden musste. Zunächst auf einem bronzezeitlichen Gräberfeld bei Oderberg. Fast 3000 Jahre hatte sie dort überdauert. 1950 dann aus der Ruine der Prenzlauer Heilig-Geist-Kapelle, in der die Sammlung einst untergebracht war. Vom Feuer durchgeglüht, angeschmaucht und etwas verformt konnte unser Kännchen aus dem Schutt geborgen werden. Andere archäologischen Funde hatten nicht soviel Glück im Unglück. So kann diese kleine Grabbeigabe heute nicht nur etwas von der Kultur der Vorzeit, sondern mit ihren brandigen Narben auch von Schrecknissen der Neuzeit erzählen.