Erstcheck "Koloniale Kontexte"
Am 1. Juni 2023 startete der Museumsverband ein neues Netzwerkprojekt zur Provenienzforschung. Im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (https://www.kulturgutverluste.de/) geförderten „Erstchecks“ wurden in den drei brandenburgischen Museen Eberswalde, Museum Oder-Spree und Wegemuseum Wusterhausen/Dosse Sammlungen untersucht, die aus einem kolonialen Kontext stammen.
Im Rahmen des Erstchecks wurden damit die drei nach bisherigem Kenntnisstand umfangreichsten Konvolute aus kolonialem Kontext, die im Land Brandenburg in kommunal getragenen Museen bewahrt werden, einer ersten Untersuchung unterzogen. Dies betraf im Museum Eberswalde die sogenannte „Sammlung Hauser“, im Museum Oder-Spree die „Sammlung Meyer“ und im Wegemuseum Wusterhausen die Sammlung „Ipscher“. In allen Fällen wies die bisher bekannte Provenienz auf eine Herkunft aus früheren deutschen Kolonien hin.
Für die Forschungen vor Ort wurden durch die renommierte Ethnologin und Provenienzforscherin Dr. Kerstin Volker-Saad durchgeführt. Das Projekt wurde Ende 2023 abgeschlossen. Die Abschlussberichte liegen beim Museumsverband und beim Fördergeber vor (https://www.proveana.de/de/start).
Der Erstcheck hilft den Museen, die Provenienz der Objekte verlässlich zu klären. Damit werden die Museen erstmals in die Lage versetzt, mit den Sammlungen zu arbeiten, die Objekte z.B. in Ausstellungen einzubinden, Kontakt zu den Herkunftsgesellschaften aufzunehmen und die Objekte konservatorisch fachgerecht aufzubewahren.

Kontakt
Alexander Sachse
sachse@spam.museen-brandenburg.de
Tel. 0331 / 23 27 914