Fragment Reichsautobahn aus dem Museumspark Rüdersdorf, 1936
Die Autobahnen waren eines der großen Renommierprojekte des „Dritten Reiches“. Die Hauptstadt wurde der größte Verkehrsknoten im Reich. Beim Bau konnte man bequem auf örtliche Baustoffe zurückgreifen. In Rüdersdorf knapp östlich Berlins wurde schon seit Jahrhunderten Kalkstein abgebaut. Der ist die Grundlage von Zement. Vermischt mit Kies und Wasser wird daraus wiederum harter Beton. In den 1930er Jahren bescherten staatliche Investitionsprogramme besonders im Straßen- und Bunkerbau der Zementindustrie eine Hochkonjunktur. Was in unserer Ausstellung wie ein geologisches Handstück aussieht, ist eine Probe Beton vom Belag der Reichsautobahn Berlin-Magdeburg. Am 17. August 1936 wurde sie von „Gauleiter“ Emil Stürtz eingeweiht. Noch heute stellt diese Strecke die wichtigste Verbindung von Berlin nach Westdeutschland dar. Über den Rüdersdorfer Kalkstein und seine Bedeutung für die Baugeschichte Berlins informiert man sich am besten im dortigen Museumspark.