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Verlustsache: Märkische Sammlungen. Recherche und Rekonstruktion von Kriegsverlusten märkischer Museen 1940-1950

Veröffentlichte Sammlungen

Crossen, Museum
Fürstenwalde, Museum
Guben, Museum
Landsberg (Warthe), Heimatmuseum
Lübben, Museum
Luckenwalde, Museum
Müncheberg, Lebuser Kreismuseum
Nauen, Museum
Neuruppin, Museum
Perleberg, Museum
Prenzlau, Museum
Schmiedeberg, Sammlung von der Hagen
 

Keine Region Deutschlands ist von den Kämpfen des Jahres 1945 so einschneidend und nachhaltig gezeichnet wie die Mark Brandenburg. Im Vor- und Umfeld der Schlacht um Berlin erreichte der Furor des Krieges noch einmal einen Höhepunkt. Auch die brandenburgische Museumslandschaft mit ihrem Kulturgut erlitt 1945 erhebliche Verluste: kaum ein Museum, das nicht an Gebäude und/oder Sammlung Schaden genommen hätte. Wenige brandenburgische Museen blieben 1945 weitgehend unzerstört, alle anderen erlitten Schäden bis hin zur völligen Zerstörung.

In den letzten Kriegsjahren war Museumsgut teilweise noch ausgelagert worden. Dessen Sicherstellung und Rückführung gestaltete sich kompliziert, dauerte teilweise jahrzehntelang an und kann auch heute noch nicht als abgeschlossen gelten. Sammlungen der zerstörten Museen östlich der Oder wurden nach Kriegsende vielfach z.B. nach Poznań/Posen, Zielona Góra/Grünberg, Warszawa/Warschau verlagert oder in die Sowjetunion abtransportiert. Auf der deutschen Seite wurden sichergestellte Museumsobjekte aus zerstörten in unzerstörte Museen verbracht, ursprüngliche Sammlungskontexte wurden dabei auseinandergerissen. Die politischen Rahmenbedingungen – deutsche Teilung, Grenzziehung zu Polen – erschwerten insgesamt und auf lange Sicht den Zugang und die Klärung von Provenienzen.

Insgesamt fand eine flächendeckende Entwurzelung von Sammlungen statt. Über den materiellen und kulturellen Verlust hinaus bedeutete dies einen nachwirkenden Verlust an kultureller Identität.


Kriegsverluste der brandenburgischen Museen beispielhaft bezogen auf die archäologischen Sammlungen. Die Größe der Tortendiagramme entspricht der geschätzten Sammlungsgröße. Museumsverband des Landes Brandenburg e.V., CC BY-NC-SA

Recherche und Rekonstruktion

Ein Projekt des Museumsverbandes Brandenburg, 2020-2022

Der brandenburgische Museumsverband will die brandenburgischen und ehemals brandenburgischen – heute polnischen – Museen dabei unterstützen, ihre Kriegs- und Nachkriegsverluste zu identifizieren und gegebenenfalls zurückzuerlangen. Sein Rechercheprojekt fußt auf der Rekonstruktion, Erschließung und Veröffentlichung eines bundesweit einmaligen Quellenfundes: des „Gesamtkatalogs märkischer Heimatmuseen“, etwa 4.000 Karteikarten mit Fotos und technischen Angaben einzelner Sammlungsobjekte brandenburgischer Museen sowie von Aufnahmen der Ausstellungsräume vor dem Kriegsende. Die Kartei wurde 1942 bis 1944 angelegt und umfasst Museen und Sammlungen der preußischen Provinz Brandenburg mit den Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurt (Oder), also die Mittel- und die Neumark.

Nach Abschluss der zweijährigen Recherchephase entsteht eine Publikation des „Gesamtkatalogs märkischer Heimatmuseen“ in Text und Bild mitsamt historischer und museografischer Kontextualisierung, recherchierbar nach Provenienzen sowie nach Sachgruppen. Im Rahmen des Projekts findet, soweit möglich, ein Abgleich dieses Katalogs mit den Inventaren heutiger Museen statt. Die Verlustlisten werden auf www.lostart.de veröffentlicht.

Das Projekt ist auf Nachhaltigkeit angelegt: Durch die Veröffentlichung der Kriegsverluste im Internet sollen Museen ermutigt und bestärkt werden, der Geschichte der eigenen Sammlung auf den Grund zu gehen. Das Projekt unterstützt das Vorhaben, Provenienzforschung als Daueraufgabe der Museumsarbeit zu etablieren.

 

Das Projekt wird gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien (BKM)
und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK)

 


Karteikarte Vorderseite, Karteikarte Rückseite mit Aufdruck "Gesamtkatalog der märkischen Heimatmuseen", Objektfoto und Rückseite des Fotos zum ehemaligen Bestand des Museums Prenzlau (Albert Heyde-Stiftung, RR-F)


Links das bisher einzig wiederentdeckte Verzeichnis der erstellten Fotos, hier Museum Schwedt (Archiv Landesgeschichtliche Vereinigung der Mark Brandenburg, RR-F), rechts die im Verzeichnis aufgeführte Karteikarte mit Foto der Ausstellungsansicht 1937 (Albert Heyde-Stiftung, RR-F)


Von Links nach Rechts, Zwei Ostereier aus dem Museum Beelitz (Albert Heyde-Stiftung, RR-F), Dreihenkliger Kugeltopf aus dem Museum Nauen (Museumsverband des Landes Brandenburg e.V., RR-F), Anna Selbdritt aus dem Museum Müncheberg (Archiv Landesgeschichtliche Vereinigung der Mark Brandenburg, RR-F), Kurmarkschau 1937 Museum Frankfurt (Oder) (Archiv Landesgeschichtliche Vereinigung der Mark Brandenburg, RR-F)

Kontakt

Dr. Arne Lindemann

lindemann@museen-brandenburg.de

Tel. 0331 / 23 27 912

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