Internationales Fledermausmuseum Julianenhof
Wer mit Wanderschuhen oder mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour im Naturpark Märkische Schweiz unterwegs ist, kann in dem kleinen, ruhigen und etwas abgelegenen Julianenhof ein ganz besonderes Museum entdecken. Etabliert in einem ehemaligen Stallgebäude und Eiskeller eines ehemaligen Gutshofes, errichtet in märkischer Feldstein-Ziegel-Bauweise Ende des 19. Jahrhunderts, widmet es sich heute der faszinierenden Welt der Fledermäuse und der wechselvollen Kultur- und Zeitgeschichte der Landnutzung hier in Julianenhof.
Wer ahnte schon 1992 etwas von der 300jährigen Geschichte dieses Ortes , als man auf der Suche nach Fledermäusen im einsturzgefährdeten und mit Müll gefüllten Eiskeller eine Mopsfledermaus entdeckte, die sich hier im Winterschlaf versteckte. Abenteuerlich und fast mystisch empfand man diesen verlassenen Gutshof, der Interesse und Neugierde weckend in den folgenden Jahren regelmäßig im Winter und Sommer von Fledermausexperten des NABU aufgesucht wurde. Als man immer mehr Fledermausarten entdeckte, begann die Idee zu wachsen, diese Fledermausquartiere unbedingt zu sichern aber auch die handwerkliche Kunst des Feldsteinmauer- und Ziegelsichtmauerwerks des Stallgebäudes und Eiskellers als Zeugnis märkischen Baukultur zu bewahren. So wurde die anspruchsvolle Idee für den Aufbau eines Internationalen Fledermausmuseums Julianenhof geboren. 1998 wurde mit dem Erwerb durch den NABU dafür der erste Baustein gelegt und Recherchen zur Geschichte des Gutshofes begleiteten die mühevolle ehrenamtliche Projektarbeit.
Heute ist das Museum ein bedeutsames Fledermausquartier für mittlerweile 12 Fledermausarten, im Winterquartier des Eiskellers und Sommer- und Wochenstubenquartier des Dachbodens des Museumsgebäudes. Mit dem „Fledermauskino“ kann man im Sommer sogar „live“ die spaltenbewohnenden Fledermäuse auf dem Dachboden beobachten, an Sommerabenden an Ausflugzählungen teilnehmen und Spannendes über die Echoortung erfahren.
Die Holzscheune auf dem Museumsgelände, Siedlerscheune genannt, ist Ausstellungsraum und Kreativwerkstatt. Historische Geräte, die in der Landwirtschaft des 19. Und 20. Jahrhunderts von Bedeutung waren, sind ausgestellt, Fotos und Dokumente, die die Bewirtschaftung und das Leben auf dem Gutshof belegen, entdeckt man bei der Betrachtung der kulturgeschichtlichen Ausstellungstafeln. Für das Anfertigen von Unterkünften für Fledermäuse, Insekten und Vögel bietet die Scheune Raum für handwerklich kreatives Gestalten. Eine Vielzahl ausgestellter künstlicher Höhlen, Häuser und Hotels für Fledermäuse & Co. regen zum „Nachbauen“ an.
Foto: Internationales Fledermausmuseum Julianenhof
Adresse / Kontakt:
Internationales Fledermausmuseum Julianenhof
Julianenhof 15b
15377 Märkische Höhe
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Telefon: (033437) 15256
ursula.gruetzmacher@spam.gmx.de
www.fledermausmuseum-julianenhof.de
Öffnungszeiten:
Mai bis November:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag, Sonntag, Feiertag 10-16 Uhr