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Handstrichziegel aus dem Ziegeleipark Mildenberg, 1953

Am 17. Juni 1953 herrscht auch im Kreis Gransee renitente Stimmung. Um 12.10 Uhr meldet die SED Bezirksleitung per Telefon an das Zentralkomitee in Berlin, dass die Kinder in Löwenberg keinen Russisch-Unterricht mehr wollen, sondern Englisch lernen. Um 15.05 Uhr wird mitgeteilt, dass die Mildenberger Ziegelarbeiter in Streik getreten sind. Einer der Kollegen dort hat seinen Vorschlag zur Lösung der Staatskrise einem noch ungebrannten Ziegel anvertraut: „Pieck + Grotewol kommen-in-en Sarg.“ Gemeint sind der Präsident und der Vorsitzende des Ministerrats der DDR als Hauptverantwortliche der Misere. In der Volkskunde nennt man so etwas einen „Feierabendziegel“. Hoffentlich kam den mutigen Ziegler sein Verbalradikalismus nicht teuer zu stehen. Noch 1953 wurde auf dem Gelände der Mildenberger Ziegeleien ein Lager eingerichtet, in dem zahlreiche Rebellen des 17. Juni Zwangsarbeit verrichten mussten.

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