Ehrenkachel für Gustav Gericke aus dem Ofen- und Keramikmuseum Velten, 1926
Velten ist eine Ofenstadt. Allein im Jahr 1905 wurden hier 100.000 Stück hergestellt. Die meisten Öfen gingen nach Berlin. Im selben Jahr gründete Gustav Gericke hier ein „Ortsmuseum für Kachelofen-, Tonwarenindustrie und Heimatpflege“. Es sollte Historisches zeigen, aber auch ein wenig Werbung für lokale Produkte machen. 1926, kurz nach dem 20. Gründungsjubiläum, wurde ihm eine besondere Anerkennung zuteil. Paul Matzdorf fügte sein Bildnis in eine „dem Vorkämpfer der Kunst-Keramik“ gewidmete Ehrenkachel ein. Das mit soviel Engagement aufgebaute Veltener Museum hatte später ein eigentümliches Schicksal. 1970 beschloss der Rat der Stadt den Verkauf des kompletten Museumsbestandes an das Museum für Deutsche Geschichte in Berlin. Jahrzehnte ruhte der Schatz dort verpackt im Magazin. 1992 leitete das Deutsche Historische Museum mit der Ausstellung „Märkische Tonkunst“ eine Wende ein. Bald darauf kehrte die Sammlung nach Velten zurück und ist heute im „Ofen- und Keramikmuseum“ zu sehen.