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Anti-Atomkrieg-Protest-Sarg aus dem DDR-Geschichtsmuseum Perleberg, 1983

Mit neuen nuklearen Mittelstreckenraketen erreichte die Möglichkeit eines Atomkrieges mitten in Deutschland Anfang der 1980er Jahre eine neue Dimension. Gegen die Aufrüstung formierte sich eine breite Friedensbewegung. In der DDR waren es besonders die Kirchengemeinden, in denen sich Widerstand regte. Am 29. Oktober 1983 sollte in Neustadt an der Dosse für den atomaren Ernstfall geübt werden. „Dosse 83“ hieß diese Atomschlagübung. Als morgens Sirenen zu heulen begannen, klangen vom Turm der Köritzer Kirche die Glocken. Außen hing ein Protest-Plakat und die Uhr stand auf 5 vor 12. Dazu zogen der Pfarrer und seine Frau einen Leichenwagen auf die Straße: Wer den Atomkrieg übt, der hält ihn auch für führbar! Weit kamen sie damit nicht. Sarg und Wagen wurden gewaltsam beschlagnahmt. Die Demonstranten belangte man wegen einer Verkehrsordnungswidrigkeit! Bezahlt haben sie nicht. Der Sarg tauchte später im Kyritzer Feuerwehrhaus wieder auf. Die benachbarte Stasi hatte wohl keinen Platz für Asservate dieses Formats.

 

 

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